Hast du schon mal versucht, den Nachthimmel mit deiner Kamera einzufangen, aber die Bilder sahen eher enttäuschend aus? Dann wird es Zeit, dich mit Kameras für Astrofotografie zu beschäftigen. Normale Kameras stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Sterne, Planeten oder sogar ferne Galaxien in beeindruckender Qualität festzuhalten.
Astrofotografie erfordert spezielle Technik, aber das bedeutet nicht, dass du als Einsteiger sofort eine Profi-Ausrüstung brauchst. Es gibt viele einsteigerfreundliche Kameras, mit denen du atemberaubende Aufnahmen machen kannst – vorausgesetzt, du weißt, worauf es ankommt. Dabei spielen Dinge wie die Sensorgröße, die Lichtempfindlichkeit und das richtige Zubehör eine entscheidende Rolle.
In diesem Artikel erfährst du, worauf du beim Kauf achten solltest und welche Kameras sich besonders gut für den Einstieg eignen. Außerdem bekommst du hilfreiche Tipps, mit denen du schon bald beeindruckende Fotos vom Sternenhimmel machen kannst.
Warum eine spezielle Kamera für Astrofotografie wichtig ist

Wenn du schon einmal versucht hast, den Sternenhimmel mit einer normalen Kamera oder dem Smartphone zu fotografieren, hast du wahrscheinlich gemerkt, dass die Bilder oft unscharf oder viel zu dunkel sind. Das liegt daran, dass herkömmliche Kameras nicht für die extremen Bedingungen der Astrofotografie ausgelegt sind.
Der wichtigste Unterschied liegt in der Lichtempfindlichkeit. Sterne und Galaxien sind unglaublich weit entfernt und leuchten viel schwächer als Objekte auf der Erde. Eine Kamera für Astrofotografie benötigt daher einen Sensor, der auch bei wenig Licht noch genügend Details erfassen kann.
Ein weiteres Problem ist das Bildrauschen. Bei langen Belichtungszeiten entsteht oft ein störendes Rauschen, das feine Details verwischt. Spezielle Astrokameras oder modifizierte DSLR- und Systemkameras haben Sensoren, die für solche Langzeitbelichtungen optimiert sind und weniger Rauschen erzeugen.
Auch der Infrarotfilter spielt eine Rolle. Viele normale Kameras haben einen Filter, der bestimmte Lichtbereiche blockiert. Doch genau dieses Licht enthält wertvolle Informationen über Nebel und ferne Himmelsobjekte. Manche Astrofotografie-Kameras sind deshalb so angepasst, dass sie mehr dieser Lichtwellen einfangen können.
Zusätzlich gibt es Kameras, die sich besser mit Teleskopen und Nachführsystemen verbinden lassen. Dadurch kannst du präzisere Aufnahmen machen, ohne dass die Erddrehung deine Bilder verwischt.
Kurz gesagt: Eine spezielle Kamera für Astrofotografie sorgt dafür, dass du klarere, detailreichere und beeindruckendere Aufnahmen vom Universum bekommst.
Die wichtigsten technischen Merkmale einer Astrofotografie-Kamera
Damit du beeindruckende Aufnahmen vom Nachthimmel machen kannst, sollte deine Kamera einige wichtige technische Eigenschaften mitbringen. Nicht jede Kamera ist für Astrofotografie geeignet, aber wenn du die richtigen Merkmale beachtest, kannst du die besten Ergebnisse erzielen.
Ein entscheidender Faktor ist die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Kameras mit einem hohen ISO-Bereich und guter Rauschunterdrückung ermöglichen dir, auch schwache Himmelsobjekte sichtbar zu machen, ohne dass das Bild zu stark rauscht. Je besser der Sensor mit wenig Licht umgehen kann, desto klarer werden deine Aufnahmen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Belichtungssteuerung. In der Astrofotografie arbeitest du oft mit langen Belichtungszeiten, um genug Licht zu sammeln. Deine Kamera sollte daher die Möglichkeit bieten, manuell lange Belichtungen einzustellen. Einige Modelle haben sogar spezielle Astrofotografie-Modi, die dir zusätzliche Anpassungen erlauben.
Der Dynamikumfang spielt ebenfalls eine große Rolle. Ein hoher Dynamikumfang sorgt dafür, dass sowohl helle Sterne als auch dunkle Nebelstrukturen detailliert dargestellt werden, ohne dass Teile des Bildes überbelichtet oder zu dunkel werden.
Schließlich solltest du auf die Kühlung des Sensors achten. Manche spezialisierte Astrokameras sind mit aktiven Kühlsystemen ausgestattet, die das Bildrauschen weiter reduzieren und längere Belichtungen ohne Qualitätseinbußen ermöglichen.
Wenn deine Kamera diese Merkmale besitzt, hast du eine gute Grundlage, um beeindruckende Aufnahmen vom Sternenhimmel zu machen.
DSLR, Systemkamera oder Astro-Kamera: Welche ist die richtige Wahl?
Wenn du mit der Astrofotografie starten willst, stellt sich schnell die Frage: Welche Kamera ist die beste Wahl? Grundsätzlich gibt es drei Haupttypen, die für Einsteiger infrage kommen – DSLR-Kameras, spiegellose Systemkameras und spezialisierte Astro-Kameras. Jede dieser Optionen hat ihre Vor- und Nachteile.
DSLR-Kameras sind besonders bei Anfängern beliebt, weil sie vielseitig einsetzbar sind. Sie bieten große Sensoren, eine hohe Lichtempfindlichkeit und die Möglichkeit, Objektive zu wechseln. Zudem sind sie oft günstiger als spezialisierte Astrokameras. Allerdings haben sie den Nachteil, dass sie intern Wärme erzeugen, was zu Bildrauschen bei langen Belichtungen führen kann.
Systemkameras (auch spiegellose Kameras genannt) haben ähnliche Vorteile wie DSLRs, sind aber kompakter und oft mit moderneren Sensoren ausgestattet. Da sie keinen Spiegelmechanismus haben, können sie weniger Wärme entwickeln und sind daher für lange Belichtungszeiten etwas besser geeignet.
Astro-Kameras sind speziell für die Astrofotografie entwickelt worden. Sie haben meist gekühlte Sensoren, die das Bildrauschen minimieren, und sind besonders empfindlich für bestimmte Lichtwellen, die von Nebeln und Galaxien ausgestrahlt werden. Allerdings können sie nicht ohne Weiteres für normale Fotografie genutzt werden, da sie oft nur mit einem Teleskop funktionieren.
Für den Einstieg sind DSLRs und spiegellose Kameras eine gute Wahl, da sie flexibel einsetzbar sind und auch für andere Fotografie-Bereiche genutzt werden können. Wenn du dich ernsthaft mit Astrofotografie beschäftigen möchtest, könnte eine spezialisierte Astro-Kamera später eine sinnvolle Investition sein.
Sensorgröße und Lichtempfindlichkeit: Die entscheidenden Faktoren

Die Qualität deiner Astrofotos hängt stark von der Sensorgröße und der Lichtempfindlichkeit deiner Kamera ab. Beide Faktoren bestimmen, wie viel Licht deine Kamera aufnehmen kann und wie detailreich deine Aufnahmen werden.
Sensorgröße: Größere Sensoren können mehr Licht einfangen und liefern daher bessere Ergebnisse bei schlechten Lichtverhältnissen. Es gibt drei gängige Sensorgrößen:
Sensorgröße | Eigenschaften | Eignung für Astrofotografie |
---|---|---|
Vollformat | Sehr hohe Lichtempfindlichkeit, großer Dynamikumfang | Ideal für detailreiche Astrofotos |
APS-C | Gute Lichtempfindlichkeit, günstiger als Vollformat | Solide Wahl für Einsteiger |
Micro Four Thirds | Kompakter, geringere Lichtaufnahme | Nur bedingt geeignet |
Je größer der Sensor, desto mehr Sterne und schwache Himmelsobjekte kannst du sichtbar machen. Allerdings sind Vollformat-Kameras teurer und oft schwerer als Modelle mit kleineren Sensoren.
Lichtempfindlichkeit (ISO-Wert): In der Astrofotografie fotografierst du oft bei hoher ISO, um möglichst viel Licht einzufangen. Eine gute Kamera sollte auch bei ISO 3200 oder höher noch rauschfreie Bilder liefern. Moderne Sensoren mit hoher ISO-Performance ermöglichen längere Belichtungen, ohne dass das Bild zu stark rauscht.
Eine Kamera mit großem Sensor und hoher Lichtempfindlichkeit hilft dir, den Sternenhimmel klar und detailreich festzuhalten – selbst bei dunklen Bedingungen.
Nachführsysteme und Montierungen: Warum sie für lange Belichtungen essenziell sind
Wenn du schon einmal den Nachthimmel fotografiert hast, ist dir vielleicht aufgefallen, dass Sterne auf langen Belichtungen zu Strichen werden. Das liegt an der Erdrotation – während deine Kamera Licht sammelt, bewegt sich der Himmel weiter. Um das zu verhindern, brauchst du ein Nachführsystem oder eine geeignete Montierung.
Was macht ein Nachführsystem?
Ein Nachführsystem gleicht die Erdrotation aus, indem es deine Kamera oder dein Teleskop langsam nachführt. Dadurch bleibt das Himmelsobjekt exakt an der gleichen Stelle im Bild, selbst bei langen Belichtungszeiten. Ohne eine solche Unterstützung sind detailreiche Deep-Sky-Aufnahmen kaum möglich.
Welche Arten von Montierungen gibt es?
Montierungsart | Eigenschaften | Für wen geeignet? |
---|---|---|
Azimutale Montierung | Einfach zu bedienen, bewegt sich horizontal und vertikal | Für Mond- und Planetenfotografie |
Parallaktische (EQ) Montierung | Bewegungsachse an Erdrotation angepasst, ideal für lange Belichtungen | Für Deep-Sky-Fotografie |
Star Tracker | Kompakte Nachführsysteme speziell für Kameras | Perfekt für Einsteiger |
Für kurze Belichtungen kannst du eine Kamera auch auf ein stabiles Stativ setzen, aber sobald du mehrere Sekunden oder Minuten belichten möchtest, ist eine Nachführung unverzichtbar. Ein einfacher Star Tracker reicht oft für erste Astrofotos aus, während fortgeschrittene Fotografen auf eine parallaktische Montierung setzen.
Mit einer guten Nachführung kannst du feinste Details in Nebeln, Galaxien und Sternhaufen festhalten – ohne störende Bewegungsunschärfe.
Die besten einsteigerfreundlichen Kameras für Astrofotografie
Wenn du mit der Astrofotografie starten möchtest, brauchst du eine Kamera, die leistungsfähig, aber nicht zu kompliziert ist. Es gibt einige Modelle, die sich besonders gut für Einsteiger eignen, weil sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und mit den wichtigsten Funktionen für die Astrofotografie ausgestattet sind.
Hier sind einige empfehlenswerte Kamera-Typen für den Einstieg:
- DSLRs für Einsteiger – Modelle wie die Canon EOS 250D oder die Nikon D5600 sind günstig, liefern aber bereits eine hohe Bildqualität. Sie haben große APS-C-Sensoren, die viel Licht aufnehmen, und lassen sich mit Wechselobjektiven und Teleskopen kombinieren.
- Spiegellose Systemkameras – Die Sony Alpha 6400 oder die Canon EOS R10 sind kompakter als DSLRs, bieten aber eine ebenso gute Lichtempfindlichkeit. Dank moderner Sensor-Technologie liefern sie rauscharme Bilder, selbst bei hohen ISO-Werten.
- Speziell modifizierte Astro-Kameras – Manche Hersteller bieten Kameras an, die für Astrofotografie optimiert sind. Die Canon EOS Ra oder die Nikon Z6 II (modifiziert) haben Filter, die mehr Hα-Licht erfassen – ideal für Deep-Sky-Fotografie.
- Dedizierte Astro-Kameras – Modelle wie die ZWO ASI533MC Pro sind speziell für Teleskope entwickelt worden. Sie haben gekühlte Sensoren, um Bildrauschen zu minimieren, sind aber für klassische Fotografie nicht geeignet.
Für den Einstieg sind DSLRs oder spiegellose Kameras die beste Wahl, da sie vielseitig einsetzbar sind. Sobald du tiefer in die Astrofotografie eintauchst, lohnt sich der Umstieg auf eine spezialisierte Kamera.
- Schneller Und Präziserer Autofokus: Verlassen Sie sich auf 0,02s Af, Tracking in Echtzeit und Autofokus mit Augenerkennung, um Ihr Motiv in jeder Situation im Fokus zu behalten
- Gut Für Video Creator: Hochauflösende 4K-HDR-Filmaufnahme und Full-HD-Slow-Motion-Funktion (120p) mit Autofokus
- Keinen Moment Verpassen: Bis zu 11 Bilder/s mit Autofokus
Stand: 27.03.2025 / * = Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Zusätzliche Ausrüstung und sinnvolles Zubehör für bessere Ergebnisse
Eine gute Kamera ist nur der erste Schritt in der Astrofotografie. Um wirklich beeindruckende Aufnahmen zu machen, brauchst du zusätzliches Equipment, das dir hilft, das Beste aus deinen Bildern herauszuholen.
- Stativ
Ein stabiles Stativ ist essenziell, um Verwacklungen zu vermeiden. Besonders bei langen Belichtungszeiten muss die Kamera absolut ruhig stehen. Modelle aus Aluminium oder Carbon sind leicht und gleichzeitig stabil. - Nachführsystem
Wie bereits erwähnt, sorgt ein Star Tracker oder eine parallaktische Montierung dafür, dass Sterne nicht verwischen. Besonders für Deep-Sky-Fotografie ist das unerlässlich. - Lichtverschmutzungsfilter
Diese Filter blockieren störendes künstliches Licht aus Städten und verbessern den Kontrast von Himmelsobjekten. Besonders bei Nebeln und Galaxien sind sie eine große Hilfe. - Fernauslöser oder Intervall-Timer
Um Erschütterungen durch das Drücken des Auslösers zu vermeiden, solltest du entweder einen Fernauslöser oder eine App nutzen, die deine Kamera steuert. Viele Kameras haben auch einen Timer-Modus für Langzeitbelichtungen. - Teleskopadapter
Falls du deine Kamera an ein Teleskop anschließen möchtest, brauchst du den passenden Adapter. Damit kannst du mit deiner Kamera direkt durch das Teleskop fotografieren und beeindruckende Detailaufnahmen von Mond, Planeten und Deep-Sky-Objekten machen.
Mit dem richtigen Zubehör kannst du deine Astrofotografie erheblich verbessern und auch aus weniger lichtstarken Kameras beeindruckende Bilder herausholen.
Tipps für den erfolgreichen Einstieg in die Astrofotografie
Der Einstieg in die Astrofotografie kann überwältigend wirken, aber mit ein paar grundlegenden Tipps kannst du schnell beeindruckende Ergebnisse erzielen.
- Wähle einen dunklen Ort: Lichtverschmutzung ist einer der größten Feinde der Astrofotografie. Je dunkler der Himmel, desto mehr Sterne und Details kannst du einfangen. Suche dir daher einen Ort abseits von Stadtlichtern oder nutze spezielle Lichtverschmutzungsfilter.
- Achte auf das Wetter und die Mondphase: Ein klarer Himmel ist essenziell für gute Astrofotos. Nutze Wetter-Apps oder Webseiten, die Vorhersagen speziell für Astronomen bieten. Vermeide Vollmondnächte, da das helle Mondlicht schwächere Himmelsobjekte überstrahlen kann.
- Nutze den manuellen Modus deiner Kamera: Automatikprogramme sind für die Astrofotografie ungeeignet. Stelle Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert manuell ein. Starte mit einer hohen ISO (z. B. 1600 oder 3200) und einer Belichtungszeit von 10–30 Sekunden, um erste Ergebnisse zu erzielen.
- Fokussiere präzise: Autofokus funktioniert bei Dunkelheit oft nicht zuverlässig. Schalte auf manuellen Fokus um und stelle die Schärfe mit der Live-View-Funktion oder durch Testaufnahmen ein. Eine kleine Anpassung kann den Unterschied zwischen einem unscharfen und einem gestochen scharfen Bild ausmachen.
- Experimentiere mit verschiedenen Brennweiten: Mit einem Weitwinkelobjektiv kannst du beeindruckende Aufnahmen der Milchstraße machen, während ein Teleobjektiv oder ein Teleskop für Deep-Sky-Objekte wie Nebel und Galaxien besser geeignet ist.
Mit etwas Übung und Geduld wirst du schnell Fortschritte machen und den Nachthimmel in faszinierenden Details festhalten können.
Fazit: Dein Weg zu beeindruckenden Astrofotos
Der Einstieg in die Astrofotografie kann herausfordernd sein, aber mit der richtigen Ausrüstung und etwas Geduld wirst du schnell Fortschritte machen. Kameras für Astrofotografie bieten dir die Möglichkeit, den Sternenhimmel detailreich und faszinierend einzufangen. Ob du mit einer DSLR, einer spiegellosen Systemkamera oder einer spezialisierten Astro-Kamera startest – wichtig ist, dass du deine Kamera und deren Funktionen gut kennst.
Neben der Technik spielen Standort, Wetterbedingungen und Belichtungseinstellungen eine große Rolle. Jeder klare Himmel bietet dir eine neue Gelegenheit, dein Wissen zu vertiefen und deine Fähigkeiten zu verbessern. Vielleicht entdeckst du mit der Zeit auch neue Herausforderungen, wie das Fotografieren von Deep-Sky-Objekten oder das Stapeln von Bildern für bessere Ergebnisse.
Probiere verschiedene Einstellungen aus, experimentiere mit Nachführsystemen und habe Spaß dabei. Astrofotografie ist ein kreativer Prozess – und der Himmel hält unendlich viele Motive für dich bereit.